Die deutsch-amerikanische Illustratorin und Autorin Nora Krug hat den Gerty-Spies-Literaturpreis 2023 der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz erhalten, der 2024 verliehen wurde. Nora Krug wurde mit der Auszeichnung insbesondere für ihr Werk ‚Heimat. Ein deutsches Familienalbum’ geehrt. Mit ‚Heimat‘ stellt Nora Krug die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus sehr persönlich dar und schreibt gleichzeitig mit der Form einer Graphic Novel Literaturgeschichte. 

Nora Krug hat die Jury auch mit ihren Grafiken in Verbindung von Geschichte und Politik beeindruckt, nicht zuletzt bei ihrer Zusammenarbeit mit Timothy Snyder für dessen Schrift ‚Über Tyrannei‘. Ihre Werke haben die Auszeichnung mit dem Gerty-Spies-Preis verdient und zeigen den Facettenreichtum von Literatur auf.

‚Heimat‘ richtet sich in der Form einer neuen Graphic Novel mit handgeschriebenen Texten, Zeichnungen, historischen Fotografien und Dokumenten in vorbildlicher Weise an alte und neue Zielgruppen der politischen Bildung. Ihre Werke stehen in ihrer Aussagekraft und Reflexion in der Tradition der Werke von Gerty Spies.

Die Verleihung des Gerty-Spies-Literaturpreises an Nora Krug fand am 21. März 2024 auf dem Hambacher Schloss statt. Wir gratulieren!

Nora Krug

wurde 1977 in Karlsruhe geboren. Die Fulbright-Stipendiatin studierte Bühnenbild, Dokumentarfilm und Illustration in Liverpool, Berlin und New York. Ihre Zeichnungen und Bildergeschichten erscheinen u.a. in der New York Times, dem Guardian, Le Monde diplomatique. Krug ist Professorin für Illustration an der „Parsons School of Design“ in New York und lebt in Brooklyn.

Sie erhielt zahlreiche Preise und Förderungen, und das „Victoria and Albert Museum“ in London verlieh ihr 2019 den Titel „Illustrator of the Year“. Ihr Debüt „Heimat“ wurde in den USA mit dem National Book Critics Award ausgezeichnet und in Deutschland 2022 zur Schullektüre.

Ihr neues Buch "Im Krieg. Zwei illustrierte Tagebücher aus Kiew und St. Petersburg" (engl. Diaries of War) ist im Februar 2024 auf Deutsch erschienen.

Der Gerty-Spies-Literaturpreis

wurde erstmals 1996 vergeben. Er ist nach der 1897 in Trier geborenen Schriftstellerin Gerty Spies benannt, die am 10. Oktober 1997 hundertjährig in München gestorben ist. Als Holocaust-Überlebende kämpfte sie mit ihren Gedichten und Erzählungen wider das Vergessen.

Der Preis wird über eine Jury vergeben, bei der Personen aus den Bereichen der Kultur und der Literaturwissenschaft sowie auch der Landeszentrale für politische Bildung und des Landes vertreten sind.