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Europäische Union - In Vielfalt geeint

Die Europäische Union blickt auf eine langjährige und in vielerlei Hinsicht erfolgreiche Politik zurück und muss sich zugleich großen Herausforderungen der Zukunft stellen. Noch immer sind die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise einschließlich der Überschuldung der öffentlichen Haushalte eine große Belastung. Die zunehmend schärfere Aufspaltung der Gesellschaft in Arm und Reich ist noch nicht aufgehalten und eine hohe (Jugend-)Arbeitslosigkeit in einigen europäischen Staaten bleibt ein politisches, gesellschaftliches und wirtschaftliches Problem. Doch auch jenseits der europäischen Grenzen stellen sich Herausforderungen, die ein europäisches Handeln verlangen: Aufgrund kriegerischer Auseinandersetzungen suchen tausende Menschen Einlass in die europäische Staatengemeinschaft, in der Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben. Gleichzeitig stellt sich vor dem Hintergrund weltweiter Konflikte und kriegerischer Auseinandersetzungen die Frage nach den Möglichkeiten einer gemeinsamen europäischen Außenpolitik, in Zukunft verstärkt auch im Hinblick einer gemeinsamen europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik.

Dabei ist die friedenssichernde Funktion der europäischen Einigung eines der Kernelemente der Europäischen Union. Die Geschichte Europas erwuchs aus genau diesem Ziel. Durch neue Beitritte und Vertragswerke verstärkte sich die europäische Einigung sowohl geografisch als auch politisch. Mittlerweile besteht die Europäische Union aus 27 Mitgliedstaaten, in 19 Ländern besteht der Euro als offizielle gemeinsame Währung.

Neben den in den Medien wohl präsentesten Institutionen – EU-Parlament und EU-Kommission – verfügt die Europäische Union über eine Vielzahl weiterer Organe wie beispielsweise der Rat der Europäischen Union (auch: Rat), der in verschiedenen Kombinationen mit den jeweils zuständigen Ministerinnen und Ministern der Nationalstaaten (daher auch: Ministerrat) tagt. Er ist nicht mit dem Europäischen Rat zu verwechseln, der von Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten besetzt wird. Die klassische Funktion der Judikative übernimmt der Europäische Gerichtshof (EuGH). Weitere Organe sind unter anderem die Europäische Zentralbank und der Europäische Rechnungshof. Neben den Grundwerten Demokratie, Menschenrechte und Freiheit zielt die EU vor allem auf eine stärkere Integration, insbesondere wirtschaftlicher Art, ab. Der Europäische Binnenmarkt mit seinen vier Grundfreiheiten nimmt hierbei weltweit eine Vorreiterfunktion ein.    

Die Europäische Union hat sich durch den Vertrag von Lissabon (Inkrafttreten am 1. Dezember 2009) nochmals deutlich verändert. Ihr politisches System ist erhalten geblieben, doch die Position des Europäischen Parlaments ist gestärkt worden. Im Mai 2014 wurde zum ersten Mal nach Inkrafttreten des Lissabon-Vertrages ein neues Europaparlament gewählt. Alle wahlberechtigten Europäerinnen und Europäer konnten die Zusammensetzung des Parlamentes für die kommenden fünf Jahre bestimmen. Das Europäische Parlament ist die einzig direkt gewählte europäische Institution und damit eines der demokratischsten Organe der Europäischen Union. Im Jahr 2024 fand in Deutschland die Europawahl am 9. Juni 2024 statt. Erstmals konnten in Deutschland bei der Europawahl 2024 junge Menschen ab 16 Jahre ihre Stimme abgeben.

Europa bei der Landeszentrale für politische Bildung

Die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz engagiert sich mit Veranstaltungen und Kooperationen sowie im Rahmen des Arbeitskreises Europa der Landeszentrale für politischen Bildung für eine breite und vielfältige öffentliche Diskussion rund um das Thema Europa, der Bedeutung der Europäischen Union für unsere Gesellschaft und informiert auch über Politik und Geschichte anderer EU-Mitgliedstaaten.

Zur Information und Vertiefung der Themen stellt die Landeszentrale auch ein breites Literaturangebot zur Verfügung.

Ansprechpartner

Rainer Ullrich

E-Mail: rainer.ullrich@remove-this.lpb.rlp.de

06131 - 16 29 77

Europawahl 2024 - Informationsbroschüre zum Download

Rheinland-Pfalz für Europa

Am 9. Juni 2024 wurde das Europäische Parlament in Deutschland neu gewählt. Erstmals durften auch Jugendliche ab 16 wählen. Vor diesem Hintergrund hat die Landeszentrale für politische Bildung gemeinsam mit der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz eine Broschüre zur Europawahl 2024 herausgegeben. Die Broschüre informiert über die Europäische Union, das Europäische Parlament, die Wahlmodalitäten und skizziert die europapolitischen Aktivitäten der Landesregierung sowie EU-geförderten Projekte im Land Rheinland-Pfalz.

Hier geht es zum Download der Broschüre als PDF-Datei.

Sammelband: "Ethnische Minderheiten in Rumänien im 20. und 21. Jahrhundert"

Der Sammelband geht zurück auf Veranstaltungen der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz zusammen mit dem Arbeitsbereich Osteuropäische Geschichte im Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Zweigstelle Mainz der Südosteuropa-Gesellschaft. Die Geschichte Rumäniens ist zugleich auch eine europäische Geschichte.

In der deutsch-rumänischen Geschichte sind vor allem die deutschen Auswanderer aus der Region des heutigen Rheinland-Pfalz zu nennen, die sich ab dem 12. Jahrhundert von Mosel und Rhein in Siebenbürgen, im heutigen Rumänien, ansiedelten. Die Kenntnis über die nationalen und historischen Minderheiten in Osteuropa, ihre Vergangenheit und der Umgang mit ihnen, hilft, die Geschichte und heutige Politik besser zu verstehen. Rumänien ist seit dem 1. Januar 2007 Mitglied der Europäischen Union. Mit der aktuellen russischen Bedrohung im Osten durch den Angriff Russlands auf die Ukraine rückten die östlichen EU-Mitgliedstaaten und ihre Geschichte noch stärker in die Aufmerksamkeit der öffentlichen Wahrnehmung.

Inhalt

  • Rainer Ullrich: Vorwort
  • Hans-Christian Maner: Ethnische Minderheiten in Rumänien im 20. und 21. Jahrhundert. Eine Einleitung
  • Mariana Hausleitner: Von der Inklusion zur Exklusion. Juden in Rumänien im 20. Jahrhundert
  • Ralf Thomas Göllner: Von der Ablehnung zur Regierungsbeteiligung. Die ungarische Minderheit in Rumänien im 20. und 21. Jahrhundert
  • Konrad Gündisch: Eine Bevölkerungsgruppe auf Abruf? Die deutsche Minderheit in Rumänien im 20. und 21. Jahrhundert
  • Marian Luca: Zwischen Verfolgung und Selbstbehauptung. Die Minderheit der Roma in Rumänien im 20. und 21. Jahrhundert

Der Sammelband ist kostenlos erhältlich.

Wichtiger Hinweis zur Bestellung

Aufgrund des Umzugs der LpB in Mainz war eine Bestellung des Bandes vorübergehend direkt über die Webseite nicht möglich. Dankenswerterweise wurden wir für diesen Zeitraum vom Arbeitsbereich Osteuropäische Geschichte der Uni Mainz unterstützt. Jetzt ist der Sammelband wieder direkt über die LpB-Webseite bestellbar (unter "Publikationen").